Kitaleitung: ein Job mit Verantwortung für Kleine und Große

In jedem Team gibt es verschiedene Rollen, welche die einzelnen Menschen bewusst oder unbewusst erfüllen. Bei einem Team Erzieher/innen in einer Kita oder einem Hort ist das nicht anders. Hier wird – normalerweise vom Träger, seltener von den Eltern – unter den Erzieher/innen eine Kitaleitung ausgesucht. Die Hauptaufgaben einer Kitaleitung sind, die Rahmenbedingungen für die Kernaufgaben der Kita zu sichern und die Qualität der pädagogischen Arbeit zu kontrollieren und weiterzuentwickeln. Dabei findet sich eine Kitaleitung in ihrem Job oft in einer Zwickmühle zwischen ihren verschiedenen Rollen wieder. Sie ist Erzieher/in für die Kinder, Kolleg/in und Vorgesetzte/r für die Mitarbeitenden, Ansprechpartner/in für Eltern und steht gegenüber dem Träger in der (finanziellen) Verantwortung.
Zur Navigation dieser teils widersprüchlichen Anforderungen von verschiedenen Seiten braucht eine Kitaleitung für ihren Job eine professionelle Distanz zu den verschiedenen Rollenerwartungen. Gleichzeitig müssen Entscheidungen aus der Perspektive verschiedener Interessengruppen betrachtet, kommuniziert und zu begründet werden.

Aufgaben und Anforderungen an eine Kitaleitung

Zur Ausübung ihrer Tätigkeit benötigt die Leitung einer Kita eine grundsätzliche Fach- und Führungskompetenz, die sich vor allem über verschiedene Weiterbildungen und Berufserfahrung angeeignet wird. Ein abgeschlossenes Pädagogikstudium oder eine Weiterbildung zum Fachwirt bzw. zur Fachwirtin können auf den Job einer Kitaleitung vorbereiten, sind aber nicht zwingend notwendig.
Hingegen benötigt eine Kitaleitung für ihren Job verschiedene Kompetenzen, um für den Posten geeignet zu sein. Dazu gehören:

  • Kenntnisse in Verwaltung und Personalführung
  • Organisationstalent
  • Führungskompetenz
  • Belastbarkeit
  • Zuverlässigkeit
  • Selbstreflexion
  • Kommunikationsfähigkeit
  • fachliche Kompetenz

Dabei sind weder das Profil der idealen Kitaleitung noch der Job mit seinen genauen Aufgaben landes- oder bundesweit festgelegt, sodass sich die Rahmentätigkeiten wie auch die Entlohnung von Einrichtung zu Einrichtung unterscheidet.

Prof. Dr. Petra Strehmel fasst die grundsätzlichen Aspekte, die eine Kitaleitung in ihrem Job verfolgt, in sieben verschiedene Punkte zusammen:

Pädagogische Leitung und Betriebsführung: Die Kitaleitung trägt im Job die Gesamtverantwortung über die Kindertagesstätte, sowohl über die pädagogischen Prinzipien wie auch über die Verwaltung der Ressourcen und anderem. Sie gestalten die Rahmenbedingungen und Inhalte des Alltags und übernehmen Managementaufgaben.

Führung und Förderung der pädagogischen Mitarbeiter/innen
: Die Kitaleitung hospitiert bei den Erzieher/innen und stellt ihre Stärken wie auch Defizite fest. Sie berät und leitet das Fachpersonal an, plant verschiedene Fort- und Weiterbildungen und ist für die Teambildung und Personalentwicklung verantwortlich.

Zusammenarbeit im Team, mit Eltern und Kooperationspartnern: Für die erfolgreiche Arbeit mit den Kindern ist eine Einbeziehung ihres Umfeldes unerlässlich. Die Organisation der internen Zusammenarbeit des Teams und Kommunikation mit dem Träger ist wichtige Aspekte, um für die Kinder eine verlässliche Atmosphäre zu schaffen.

Organisationsentwicklung mit allen Beteiligten: Der Job der Kitaleitung stellt sicher, dass Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsauftrag umgesetzt werden. Darüber hinaus obliegt ihnen die Planung, Organisation, Durchführung von Dienstbesprechungen und Veranstaltungen.

Selbstmanagement: Die fachliche Positionierung sowie eine sichere Kenntnis der persönlichen Stärken und Defizite sind wichtige Eigenschaften einer leitenden Kraft. Zum Selbstmanagement, die eine Kitaleitung in ihrem Job leisten sollte, gehören aber ebenfalls die Arbeitsorganisation, der Umgang mit Zeit und die Reflexion der eigenen Rolle.

Beobachtung von Rahmenbedingungen und Trends: Hierzu gehört neben der Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit auch die Ausrichtung des Angebots der Kita auf aktuelle strukturpolitische Geschehnisse und die Reflexion der pädagogischen Arbeit in Bezug auf aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse.

Strategische Planung für das eigene Leitungshandeln: Neben der konsequenten Umsetzung des Bildungsprogramms sowie des entwickelten Leitbildes ist es auch wichtig, dass die Kita auch bei Abwesenheit der Kitaleitung ohne Probleme funktioniert.

Was genau definiert den Job einer Kitaleitung?

Jeder Kindergarten, Hort und jede Kita hat eine Erzieherin bzw. einen Erzieher, um die leitende Position zu füllen. In manchen Fällen, wenn z. B. verschiedene Kitas zu einem Trägerwerk gehören, gibt es Abstufungen der Verantwortlichkeiten. So ist die Leitung einer autarken Kita neben der pädagogischen Entwicklung auch für wirtschaftliche Aspekte verantwortlich. In einer Kita, die an ein Trägerwerk angeschlossen ist, übernimmt dieser oft die wirtschaftlichen und verwaltenden Aufgaben.
Üblicherweise wird innerhalb der Kita der Leitung für ihren Job ein Zeitkontingent für Verwaltungs- und Führungsaufgaben zur Verfügung gestellt, in dem sie neben der Erziehertätigkeit ihren zusätzlichen Aufgaben nachgehen. Der Umfang orientiert sich hierbei an den Vorgaben des Trägers und (soweit vorhanden) den Empfehlungen der Landespolitik.

Kitaleitung: Jobs und berufliche Weiterentwicklung

Wie für Erzieherinnen und Erzieher bieten sich auch für Kitaleitungen verschiedene Fort- und Weiterbildungen zur Vertiefung ihres Fachwissens oder ihrer Leitungsqualitäten an. Dazu gehören insbesondere Weiterbildungen, die sich mit der besonderen Ausrichtung einer Kita beschäftigen (z. B. eine integrativ oder sprachlich).
Mit mehreren Jahren Berufserfahrung im Erzieherberuf ist der Wechsel in die Eltern- oder Familienbildung eine gute Möglichkeit der beruflichen Weiterentwicklung. Diese findet vornehmlich in Familienzentren und Beratungsstellen statt.
Ebenfalls mehrere Jahre beruflicher Erfahrung, insbesondere in einem Job als Kitaleitung, sind ebenfalls für den Wechsel in eine Position der Fachberatung und Supervision für Kitas notwendig.
Bei entsprechender Hochschulzulassung ist ein weiterführendes Studium, z. B. der Erziehungswissenschaften oder der Sozialen Arbeit, das Sprungbrett in die Lehre oder in die Forschung, um neue Kitaleitungen auf ihren Job vorzubereiten oder sie beim Einstieg zu unterstützen.

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