Soziale Berufe in der Wohlfahrt

vielfältig, zukunftssicher, verantwortungsvoll

Als „soziale Berufe“, manchmal auch verkürzt Sozialberufe genannt, werden gemeinhin Tätigkeiten bezeichnet, die einen Dienst am Menschen für den Menschen beinhalten. Damit ist insbesondere die Betreuung von Kindern, Jugendlichen oder Senioren sowie die Unterstützung körperlich oder geistig Behinderter im Alltag oder auf dem Arbeitsmarkt gemeint. Aber auch die Arbeit mit sozial schwachen Individuen bzw. Familien oder die medizinische Pflege und Versorgung der Bevölkerung wird gemeinhin durch soziale Berufe gewährleistet.
Bei all diesen Tätigkeiten sollte die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Lebensqualität und Zufriedenheit der Betreuten das übergeordnete Ziel der Arbeit darstellen. Eine Begegnung auf Augenhöhe und ganzheitliche Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen der zu Betreuenden ist demnach unerlässlich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit und das Erreichen der gesetzten Ziele.

Das Gesundheitswesen bietet daher eine Vielzahl unterschiedlicher Jobs mit verschiedenen Zielgruppen, Arbeitszeitmodellen und Anforderungen, sodass für jeden Interessenten die passende Tätigkeit zu finden ist.

Historisch wurzeln viele soziale Berufe im Kontext der westlichen Welt in Aufgaben, die ursprünglich von Klöstern übernommen (z. B. Pflege kranker oder alter Menschen) oder innerhalb der Familie geleistet wurden. Andere sind hingegen aus der Forschung der Psychologie und der Sozialwissenschaften entstanden, wie z. B. die Arbeit in der Rehabilitationspädagogik. Einige neuere Tätigkeiten haben sich analog zum Gesundheitssystem entwickelt, wie z. B. der Ausbildungsberuf „Kaufmann/Kauffrau für Gesundheitswesen„.

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Informieren Sie sich hier über die verschiedenen Ausbildungsberufe in der Wohlfahrt.

Sozialberufe im Überblick

Heil- und Pflegeberufe
Vereins-, Migrations- und Stadtteilarbeit

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Das weite Feld der Sozialberufe

Die Vielfalt der sozialen Berufe bedeutet, dass Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen einen Einstieg in das Gesundheitswesen finden. So setzen Anstellungen für hoch spezialisierte Fachkräfte, wie z. B. Psychologen und Psychologinnen sowie Oberärzt/innen, ein langes Studium mit anschließenden Praktika oder viel Berufserfahrung voraus. Dagegen können andere Tätigkeiten, wie der Beruf der Altenpflege oder Erzieher, auch von Quereinsteiger/innen mit einer entsprechenden Umschulung ausgeübt werden. Die Auswahl an Stellenangeboten ist groß.
Aber trotz der unterschiedlichen Tätigkeiten und Ansätze haben viele Menschen, die einen sozialen Beruf ausüben, eine Gemeinsamkeit: das Gefühl einer Berufung.

Die sozialen Berufe in der Stellenbörse lassen sich grob in vier verschiedene Kategorien unterteilen: Heil- und PflegeberufePädagogische BerufeVereins-, Migrations- und Stadtteilarbeit sowie Tätigkeiten in Verwaltung, Hauswirtschaft und Technik.

In den Bereich der Heil- und Pflegeberufe gehören unter anderem medizinische Pflegeberufe, wie z. B. Krankenschwester/-pflegerMedizinische FachangestellteHebammen und Altenpfleger/innen. Darüber hinaus zählen die LogopädieErgotherapiePhysiotherapie und  Heilerziehungspflege  wie auch die Psychotherapie in diese Kategorie. All diese Tätigkeiten (abgesehen von den Hebammen) fokussieren sich auf die Arbeit mit Menschen, die durch ihren körperlichen oder geistigen Zustand eine Einschränkung in ihrer Lebensqualität erfahren. Das Ziel der Arbeit ist, die Patienten und Patientinnen bei der Erhaltung oder Wiederherstellung ihrer Lebensqualität und der damit einhergehenden Teilhabe an der Gesellschaft zu unterstützen und anzuleiten.

Soziale Berufe wie z. B. Erzieher bzw. Erzieherin gehören in den Bereich der sogenannten Pädagogischen Berufe. Hierher gehören ebenfalls Tätigkeiten aus der SozialpädagogikHeilpädagogik und Rehabilitationspädagogik. Der Auftrag dieser Berufe ist eine ganzheitlich ausgerichtete Förderung der zu Betreuenden, angepasst auf ihre individuellen Bedürfnisse. Zielgruppen sind hier insbesondere Kinder und Jugendliche sowie Menschen mit Behinderung. Bei den pädagogischen Berufen ist es besonders wichtig, dass das soziale Umfeld der zu Betreuenden in die Arbeit integriert wird.

In der Verwaltung und Organisation verschiedener Einrichtungen, Vereine und Unternehmen sind Verwaltungsfachangestellte sowie Kaufmänner/frauen im Gesundheitswesen, aber auch Hauswirtschafter/innen und Hausmeister/innen nicht wegzudenken. In Kindergärten oder in vergleichbaren Einrichtungen gehört auch manchmal ein Koch oder eine Köchin zum Team.

Nicht zu vergessen sind soziale Berufe, die vornehmlich vom Schreibtisch aus erledigt werden. Angestellte im Fundraising oder Referent/innen für Öffentlichkeitsarbeit sind für die erfolgreiche Arbeit einer gemeinnützigen Organisation oder eines Vereines unerlässlich und daher auch in der Stellenbörse aufgeführt.

Ein besonderer Bereich im Rahmen der sozialen Berufe sind führende bzw. leitende Tätigkeiten in Organisationen und Einrichtungen. Hier sind die entsprechenden Personen für die Mitarbeitenden, das Angebot und die Ausrichtung einer Einrichtung zuständig. Darüber hinaus können auch bürokratische Aufgaben, wie die Finanzierung und Antragstellungen, Räumlichkeiten, Personalwesen und den Austausch mit anderen Einrichtungen und Organisationen zu den Aufgaben einer Führungskraft gehören.

Arbeitsplätze und Arbeitszeitmodelle

Die verschiedenen Berufsgruppen der Wohlfahrt unterscheiden sich selbstverständlich nicht nur durch ihre Tätigkeitsfelder und ihre Zielgruppe, sondern auch in ihren Arbeitszeitmodellen und Einsatzorten. Viele Berufe in der Pflege, z. B. in Krankenhäusern oder Altenheimen, finden im Schichtdienst mit Einsätzen am Wochenende und an Feiertagen statt.
Bei der Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen hängt die Arbeitszeit ganz von der Einrichtung und dem Stellenangebot ab: In einem Kindergarten orientieren sich die Betreuungszeiten üblicherweise an den Arbeitszeiten der Erziehungsbeauftragten, während die Kinder in einer Auffangstation oder einem Heim rund um die Uhr von ihren Erzieherinnen und Erziehern betreut und beaufsichtigt werden. Ähnlich sind die Betreuungskonzepte in Wohngruppen und Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderung.

Menschen, die individuell mit Personen oder Familien arbeiten, organisieren ihre Arbeitszeit oft im Austausch mit ihren Klient/innen und sind demnach nicht notwendigerweise an feste Zeiten gebunden.
Die Arbeitszeiten von Angestellten in einer lehrenden, verwaltenden oder organisatorischen Tätigkeit in der Wohlfahrt orientieren sich in den meisten Fällen an den üblichen Bürozeiten. In Ausnahmefällen, beispielsweise wenn es sich bei der Zielgruppe um Berufstätige handelt, kann die Arbeit aber auch in den Abendstunden oder am Wochenende stattfinden.
In fast allen Bereichen der Wohlfahrt ist es möglich, die entsprechende Tätigkeit in Voll- wie auch in Teilzeit auszuführen, um eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen oder auch eine mehrmonatige, berufsbegleitende Weiterbildung absolvieren.

Studiengänge und Ausbildungsplätze –
der Einstig in einen sozialen Beruf

Es gibt verschiedene Optionen, sich für einen sozialen Beruf zu qualifizieren. Üblicherweise absolvieren Interessenten vor dem Einstieg eine entsprechende Ausbildung oder ein Studium an einer Universität oder Fachschule, um sich inhaltlich auf die Tätigkeit vorbereitet. Sowohl eine Ausbildung wie auch ein Bachelorstudium nehmen durchschnittlich drei Jahre in Anpruch und können durch Praktika oder spezialisierende Weiterbildungen ergänzt werden. Generell ist es für Menschen im Gesundheitswesen notwendig, dass sie sich kontinuierlich weiterbilden und mit ihrem Wissen und ihren Methoden auf dem neuesten Stand sind. Darüber hinaus kann ein Erfahrungsaustausch mit Kolleginnen und Kollegen sehr hilfreich für die eigene Arbeit sein.

Eine weitere Option für den berufllichen Einstieg sind mehrmonatige Umschulungen, die einen Quereinstieg in einige der Tätigkeiten ermöglichen. Bei Berufen wie Erzieher bzw. Erzieherin, in der Heilerziehungspflege oder in der Altenpflege ist das gut nebenberuflich und mit Bildungsgutscheinen von der Agentur für Arbeit möglich.

Lohnend ist der Einstieg in einen sozialen Beruf in jedem Fall – die Branche gilt als zukunftssicher. Insbesondere pflegerische und pädagogische Berufe sind für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen sowie die Struktur und das Gefüge der Wirtschaft und Gesellschaft unerlässlich und daher aus der Arbeitswelt nicht wegzudenken.

Soziale Berufe in den Städten

Foto: iStockphoto.com, den-belitsky