Förderung und Inklusion:
Rehabilitätionspädagogik Jobs
Rehabilitationspädagoginnen und –pädagogen fördern und arbeiten mit Menschen unterschiedlichster Altersgruppen, die aufgrund verschiedener Gründe nicht wie durchschnittliche Leute am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Dazu gehört die Förderung von Menschen mit Lernbehinderungen, die Unterstützung von Menschen mit einer oder mehreren Körperbehinderungen oder die Arbeit mit Suchterkrankten. Um als Rehabilitationspädagoge einen Job zu bekommen, ist ein Studium unumgänglich. Für Interessierte, die sich einen praktischeren Ansatz wünschen oder bereits eine Erzieherausbildung absolviert haben, ist die weiterführendende Ausbildung der Heilpädagogik ebenfalls eine gute Option, um in diese Tätigkeit einzusteigen.
Ziel der rehabilitationspädagogischen Arbeit ist es, Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen zu unterstützen, in ihrer Selbstständigkeit zu fördern und ihnen ein gleichberechtigtes Teilhaben an allen Lebensbereichen der Gesellschaft zu ermöglichen.
Im Rahmen des Studiums werden neben den grundständigen Seminaren und Vorlesungen insgesamt sieben verschiedene Fachrichtungen angeboten:
- Lernbehindertenpädagogik
- Blinden- und Sehbehindertenpädagogik
- Gehörlosenpädagogik
- Sprachheilpädagogik
- Körperbehindertenpädagogik
- Geistigbehindertenpädagogik
- Pädagogik bei Verhaltensstörungen
Die Wahl der Fachrichtungen und Vertiefungen erlaubt es den Rehabilitationspädagogen, ihren Job und den jeweiligen Bereich gesondert zu studieren und sich bestmöglich auf ihre Arbeit vorzubereiten.
Was sind die Aufgaben von Rehabilitationspädagogen?
Die Aufgaben der Rehabilitationspädagogen im Job hängen stark vom Alter und Förderbedarf ihrer Zielgruppe ab.
Gemeinsam haben sie hingegen die Notwendigkeit eines Gutachtes sowie die Erstellung eines individuellen Förderplans (einschließlich präventiver Maßnahmen), die Beratung und Miteinbeziehung der Angehörigen und des sozialen Umfeldes in die Arbeit sowie die Zusammenarbeit mit weiterem Fachpersonal (z. B Erzieher/innen oder Physiotherapeut/innen), gesundheitlichen Behörden oder Ämtern. Bei einer leitenden Tätigkeit in einer Organisation oder Einrichtung kümmern sich die Pädagoginnen und Pädagogen außerdem um administrative und verwaltende Aufgaben.
Einige Teilbereiche der Arbeit kurz angerissen:
Rehabilitative Arbeit im Kinder- und Jugendbereich: Hier wird der individuelle Lern- und Förderbedarf der Kinder und Jugendlichen festgestellt und dementsprechende Förderpläne entwickelt, die unter Einbeziehung der Erziehungsbeauftragten, Lehrkräfte und Erzieher/innen umgesetzt werden. Je früher mit der sonderpädagogischen Arbeit begonnen wird, umso größere Erfolge lassen sich erzielen.
Berufliche Rehabilitation: Rehabilitationspädagogen mit einem Job in diesem Bereich entwickeln besondere Ausbildungsprogramme und individuelle Lernhilfen, welche die beruflichen (Wieder-)eingliederung unterstützen. Sie beraten und betreuen Menschen bei der Jobsuche und über die Wochen des Berufseinstieges. Alternativ sind die Pädagog/innen in Werkstätten für Menschen mit Behinderung als Anleiter/innen angestellt.
Stationäre medizinische und psychosoziale Rehabilitation: Hier werden vor allem Menschen mit Behinderung oder chronischen Krankheiten betreut. In der Regel sind die Heime auf die Bedürfnisse ihrer Bewohner/innen zugeschnitten und die Aufgabe der Rehabilitationspädagog/innen ist, neben der individuellen Förderung auch das Gemeinschaftsleben innerhalb der Gruppe zu gestalten.
Beratungs- und Koordinierungsaufgaben: Rehabilitationspädagog/innen mit Jobs in einer leitenden Position beschäftigen sich vordringlich mit beratenden und koordinierenden Tätigkeiten. Diese finden sowohl innerbetrieblich, mit Betroffenen und Angehörigen sowie verschiedenen Behörden und Ämtern (dazu gehören neben dem Gesundheitswesen auch Einrichtungen wie z. B. die Jugendhilfe oder das Integrationsamt) statt.
Dabei unterscheiden Rehabilitationspädagogen im Job zwischen zwei verschiedenen Ansätzen: dem sogenannten Case Management (der Einzelbetreuung) und der Arbeit mit Menschen innerhalb einer Gruppe.
Rehabilitationspädagogik: Stellenangebote und Arbeitsorte
Rehabilitationspädagoginnen und –pädagogen arbeiten in den verschiedensten Einrichtungen gemäß ihrer Qualifikation.
Dazu gehören:
- Vorsorge- und Rehabilitationskliniken
- Heime
- Wohneinrichtungen
- Berufsbildungs- und Berufsförderungswerke
- Behindertenwerkstätten
- Frühförderstellen
- Beratungsstellen verschiedener Träger (auch für z. B. Suchtkranke oder Angehörige)
- Sozial- und Gesundheitswesen
- integrative Kindergärten und Schulen
Selbstverständlich ist Inklusion ein Prozess, der von verschiedenen Seiten bearbeitet werden muss. Deshalb beraten Rehabilitationspädagogen im Job Unternehmen, Kommunen und andere Einrichtung, z. B. über die barrierefreie Gestaltung von Räumen, die Konzeption von Bildungsprogrammen für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder die Gestaltung einer Website für Menschen mit einer Sehschwäche.
Darüber hinaus werden Rehabilitationspädagogen in Stellenangeboten selten direkt gesucht, stattdessen richten sich die Ausschreibungen oft allgemeiner an „pädagogische Kräfte“.
Rehabilitationspädagogik: Jobs und Karriere
Die beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten in der Rehabilitationspädagogik orientieren sich vor allem an den Zielen und Wünschen der Pädagog/innen selbst.
Fachliche Weiterbildungen ermöglichen eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Materie, das Erlernen neuer Methoden und Ansätze sowie die Spezialisierung auf eine bestimmte Zielgruppe.
Andere Rehabilitationspädagogen suchen einen Job in einer leitenden Position innerhalb einer Einrichtung, die auch verwaltende und kaufmännische Tätigkeiten beinhaltet. Darüber hinaus tragen sie die Verantwortung für die Gestaltung der Arbeit und die Organisation der Abläufe.
Sollte der Wunsch bestehen, in die Lehre bzw. die Forschung zu gehen, ist ein Masterabschluss und eventuell eine anschließende Promotion unerlässlich. Insbesondere für Rehabilitationspädagogen mit einem Job in einer beratenden Funktion ist ein tieferer Einstieg in die Materie sowie ein wissenschaftlicher Ansatz sinnvoll.
Aktuelle Stellenangebote
Abschluss
Studium der Rehabilitationspädagogik mit Bachelorabschluss
Arbeitsort
Vorsorge- und Rehabilitationskliniken, Heime, Wohneinrichtungen, Behindertenwerkstätten, Frühförderstellen, Beratungsstellen
Perspektiven
für Führungsposition oder Tätigkeit in der Forschung: anschließendes zweijähriges Masterstudium
Auch eine Promotion oder Habilitation ist in diesem Fachbereich möglich.